02
08
2023

Bericht zum VDST-DTSA TEC-Basic Kurs des Tauchsport Landesverbands Schleswig-Holstein, 2023

 

Der VDST Tec Basic Kurs des Tauchsport Landesverbands Schleswig-Holstein wurde in zwei Teilen
durchgeführt. Im ersten Teil – dem Sichtungswochenende- war auch die Theorie untergebracht. Im
Zweiten Teil -dem Prüfungswochenende- mussten die Teilnehmer dann die erlernten Fähigkeiten
unter Beweis stellen. Die Aufteilung gab den Teilnehmern die Möglichkeit das Erlernte zu vertiefen
und die Ausrüstungskonfiguration noch einmal zu optimieren. Sollten Teilnehmer nach dem
Sichtungswochenende für sich erkennen noch nicht „so weit“ zu sein, hatten sie hier die Möglichkeit
den Kurs abzubrechen. Im VDST Tec Basic Lehrgang wurde der Schwerpunkt auf die Praxis mit Skills
zum Ventil- und Bojenmanagement, der Gasspende sowie Flossentechniken und das Stage Handling
gelegt und alles unter Einhaltung von Trimm und Tarierung.
Gestartet wurde im April mit einem digitalen Vorstellungstermin aller Teilnehmer sowie der
Ausbilder. Jeder Teilnehmer stellte sich und seine Beweggründe für die Teilnahme am Kurs kurz vor.
Es wurde hier auch noch einmal auf die erwartete Zusatzausrüstung eingegangen, damit bei den
Praxis Wochenenden auch nichts fehlte. Der Theorieteil wurde eine Woche später wieder in digitaler
Form abgehalten. Ausführlich wurde auf die wesentlichen Teile der 73seitigen Präsentation
eingegangen und Fragen zu den jeweiligen Punkten beantwortet. Der Theorieteil behandelte u.a. die
Themen Mischgastauchen im VDST und Einordnungen und Ziele des Tec Basic, Ausrüstung sowie
Standards, Tarierung und Rettung. Hinzu kamen die Praxisthemen Team, Kommunikation, Pre-Dive-
Sequenz (GET READY) uvm.
Mitte Mai war es dann endlich so weit – mit dem Sichtungswochenende ging es nun endlich ins
Wasser. Am Freitag kamen wir das erste Mal in Präsenz zusammen, um den Ausbildern unsere DTGs
„tauchfertig“ zu präsentieren. In Gruppen aufgeteilt begutachteten die Ausbilder kritisch unsere
Gerätschaften und gaben hilfreiche Tipps zur besseren Konfiguration. Also Werkzeug raus, Bungee
weg, Bungee dran, D- Ring hoch oder Bebänderung kürzer. Im Wasser zeigte sich schnell, was ein
paar Veränderungen für eine positive Wirkung auf den Trimm oder die Erreichbarkeit der Ventile/ D-
Ringe ausmachten.
Am nächsten Tag ging es dann ins Wasser. Früh morgens Treffen am Einstieg 1 -der frühe Taucher
parkt fast ganz vorne. Kurze Vorbesprechung in der Gruppe zu den Zielen des heutigen Tages sowie
die Teameinteilung. In den Teams wurde dann intensiv auf die Übungen in den jeweiligen
Tauchgängen eingegangen. Anders als aus dem Sporttauchen bekannt, gibt es im Mischgastauchen
nicht den klassischen Gruppenführer dem alle „hinterhertauchen“, sondern Aufgaben wie z.B. Boje,
Deko, Navigation wurden im Team verteilt. Wir begannen also im Team die Aufgabenverteilung und
der Team- Captain wurde bestimmt. Es wurde Wert daraufgelegt, dass früh der Teamgedanke
vermittelt wird – Aufgabenverteilung, Standards, Kommunikation und Awareness machen das Team-
Tauchen aus.
Der Team- Captain übernahm die Pre-Dive- Sequenz -das GET READY- und unter Begleitung der
Ausbilder wurden in den ersten beiden Tauchgängen mit wechselnder Aufgabenverteilung die Basics
wie Trimm, Tarierung, Flossentechnik sowie der V- Drill, S- Drill und das Bojenmanagement geübt.
Vor und nach dem jeweiligen Tauchgang gab es das Vor- und ein ausführliches Nachbriefing. Alle
Teilnehmer gingen kritisch mit sich selbst um und die ersten Verbesserungen wurden schnell
erkannt. Die Ausbilder ergänzten und gaben wieder wichtige Hinweise, um im Umgang mit den
Standards und der Ausrüstung sicherer zu werden.
Der Abend klang dann mit einem gemeinsamen Essen beim Asiaten um die Ecke bei tollen
Gesprächen aus.

Am nächsten Tag des Sichtungswochenendes ging es wieder früh raus. Die Ausrüstung wurde um
eine Stage erweitert und die Übungen des am Vortag Erlernten wurde nun um Übungen mit einer
Stage erweitert. Hierzu gehörte u.a. Gaswechsel, Stages- Auf- und Ablegen sowie Stage- Rotation. In
neuer Gruppenaufteilung und mit wechselnden Aufgaben ging es an die beiden geplanten
Tauchgänge. Es war gut zu erkennen, dass wir uns von Tauchgang zu Tauchgang verbesserten. Die
Tarierung klappte besser, das Beherrschen der Einhaltung der Reihenfolgen und die Vollständigkeit
der Standards war gut zu erkennen. Die Ausbilder gingen am zweiten Tag deutlich kritischer mit den
Übungen um und machten uns durch die eine oder andere Aktion auf Schwachstellen aufmerksam,
z.B. war ein Regler nicht mehr da, wo er war, weil er nicht weggeklickt wurde oder eine Boje stoppte
auf halber Höhe, weil der Blick nach oben fehlte. Das ärgerte natürlich – blieb so aber „im Hirn“
hängen. Und immer wieder wurde uns auf die Aufmerksamkeit im Team aufmerksam gemacht,
schaut dahin, wo der Partner nicht hinschauen kann. Sind die Boltsnaps ordentlich weggeklippt, der
Tascheninhalt ordentlich verstaut oder hängt, blubbert es irgendwo? In den Nachbriefings wurde
wieder auf die Schwächen selbstkritisch eingegangen und es wurden Tipps gegeben, wie wir die
Punkte besser angehen können, um sicherer zu werden.
Der letzte Tag des Sichtungswochenendes wurde mit einem gemeinsamen Abschlussgespräch
beendet und nun hieß es: üben, üben, üben. Mit dem neuen Wissen und einen gehörigen
Muskelkater im Gepäck ging es dann in die Vorbereitung fürs Prüfungswochenende.
Ende Juni startete das Prüfungswochenende am Freitag mit einem Wissenstest, bei dem Fragen zum
theoretischen Teil und zu den Standards beantwortet werden mussten. Wieder in Gruppen aufgeteilt
nahmen uns die Ausbilder „in die Mangel“. Der überwiegende Teil war Inhalt der Theorieeinheit aus
April und mit ein wenig Vorbereitung war das Ganze händelbar.

 


Die beiden praktischen Tage des Prüfungswochenendes begannen wieder früh mit den gemeinsamen
Vorbriefings, in denen der jeweilige Tagesablauf und die Einteilung der Gruppen bekannt gegeben
wurde. Abweichend zum Sichtungswochenende gaben die Ausbilder nur wenig Hilfestellungen. Die
Ausbilder begleiteten „nur“ und wir mussten zeigen, dass wir das Erlernte auch beherrschten. Pre-
Dive-Sequenz, V- Drill, S- Drill, Bojenmanagement, Gaswechsel, Rettungsübung, Flossentechniken,
Aufstiegsübungen mit Gaswechseln und dabei den Trimm, die Tarierung und die Aufmerksamkeit
immer im Blick. Viel Wert wurde auf die Grundsätze des Team- Tauchens sowie die Basics gelegt. Die
Teamzusammenstellung und die Aufgaben wechselten und es war sehr schön anzusehen, wie sich
alle Teilnehmer verbesserten und wir im Team uns gegenseitig unterstützt haben. Die
Prüfungstauchgänge wurden in Nachbriefings ausführlich besprochen. Leider spielte das Wetter am
Samstag nicht ganz so mit, wie am Sichtungswochenende. Glücklicherweise hellte es aber ab dem
Abend etwas auf, so dass wir -nach einer etwas misslungenen Tischreservierung (hätte halt meine
Brille aufsetzen sollen 😀 )- zumindest auf der Terrasse beim Asiaten trocken geblieben sind.
Nachdem alle mit den Nachbriefings am Sonntag durch waren und die Ausrüstung verstaut war,
kamen wir zum Ende des Tec Basic Lehrgangs zum Abschlussgespräch zusammen und wurden zur
erfolgreichen Teilnahme beglückwünscht. Wir Teilnehmer hatten da noch einmal die Gelegenheit ein
Feedback zum Kurs abzugeben und es wurden einige Anregungen für zukünftige Kurse gegeben.
Mein Fazit zum Kurs: Ich habe den Kurs als gut vorbereitet und durchgeführt empfunden und habe
immer das Gefühl gehabt mit allen Ausbildern auf Augenhöhe sprechen zu können. Der Tec Basic
Kurs hat mir sehr dabei geholfen, kritisch meine Tauchtechniken und -technik mit dem Ziel zu
betrachten, sicherere, teamorientiertere Tauchgänge durchzuführen und mir mehr Lust auf das
technische Tauchen im VDST geweckt.

Beste Grüße Stephan

Autor: Jorge Staack