20
09
2017

Bericht SK Wracktauchen

Nachdem wir in den letzten Jahren immer zu langsam waren, hat es dieses Jahr endlich geklappt: Wir durften am SK Wracktauchen des TLV-SH auf der Bubblewatcher teilnehmen. Organisiert wie jedes Jahr von Jürgen Kowalke, mit Unterstützung von Jorgo Papapanagiotou.

Das Treffen war für Freitag abend geplant, sodass wir gegen 18:00 Uhr in der Jugendherberge eintrafen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, ging es zum Essen auf der Kappelner Promenade. Während die restlichen Teilnehmer nach und nach eintrudelten wurden Tauchergeschichten und anderes Seemannsgarn ausgetauscht.

Am nächsten Morgen hieß es dann einigermaßen zeitig “raus aus den Federn” und nach einem für eine Jugendherberge sehr guten Frühstück ab auf die Bubblewatcher. Peter wartete bereits mit seinem Schiff an der Pier, sodass wir unser Equipment einigermaßen bequem einladen und den Geltinger Hafen recht zügig verlassen konnten.

Da es einigermaßen windstill und bereits für den nächsten Tag ein Auffrischen des Windes angesagt war, wurde entschieden den Eingewöhnungstauchgang an der Erik druchzuführen. Auf dem Weg dorthin war allerdings erstmal Theorie angesagt. Was sind die Besonderheiten bei Wracktauchgängen, welche speziellen Gefahren bestehen dabei und wie verhalte ich mich am Wrack? Das Thema Seemannschaft und das Prozedere am Wrack wurden direkt in das Briefing für den ersten Tauchgang integriert. Die Tauchgruppen wurden eingeteilt und Aufgaben für die Tauchgänge vergeben und im Detail erläutert.

Das erste Team sollte ausgehend vom Grundgewicht der ausgeworfenen Markierungsboje das Wrack finden und die Leine am Wrack befestigen. Erst nachdem das Signal an die an Bord verbleibenden Taucher gegeben wurde, ging es für die zweite Gruppe ins Wasser. Diese sollte dafür sorgen, dass das Grundgewicht der Markierungsboje frei liegt und sich beim einholen nicht im Wrack verfangen kann. Außerdem sollte der am Gewicht befestigte Hebesack angeblasen werden, damit das Gewicht später leichter eingeholt werden konnte.
Die dritte Gruppe startete zuletzt und hatte die Aufgabe die Leine wieder lösen.

Was soll ich sagen, der Plan ging auf. Die Markierungsboje landete direkt neben dem Wrack, sodass alle einen entspannten Tauchgang an der schön mit Seenelken und Seescheiden bewachsenen Erik verbingen und den Dorschen unter dem Heck einen Besuch abstatten konnten.

Nach dem Tauchgang ging es dann ans Füllen. Der Fülldient wurde nach einer kurzen Einweisung von allen Teilnehmern übernommen. Parallel gab es von Jürgen organisierte warme Suppe und Brot, was nach dem Tauchgang in der doch recht kühlen Ostsee wirklich gut tat. Außerdem gab es eine weitere (ungeplante) Theorieeinheit bzgl. Ausrüstung, die von Jürgen in seinem nassen Unterzieher sehr anschaulich gestaltet wurde: Bei Ausfahrten immer Ersatzausrüchtung dabei haben, was auch den Trocki nicht ausschließt…

Der zweite Tauchgang sollte an der S103 stattfinden. Der Ablauf des Tauchganges erfolgte in denselben Teams exakt wie der vorherige. Auch dieses mal landete die Markierungsboje direkt neben dem Wrack. Der Tauchgang war durch die 10 m größere Tiefe deutlich dunkler und kühler als der vorherige. Auch war das Wrack nicht so schön bewachsen, dennoch war es ein beeindruckender Tauchgang. Die immernoch aufrecht stehende Kanone des Schnellbootes war dicht mit Pocken bewachsen, was bei näherer Betrachtung ein sehr schönes Bild abgab.

Den Rückweg in den Geltinger Hafen nutzten wir wieder zum Füllen der Flaschen und um die beiden Tauchgänge revue passieren zu lassen.

Der Abend klang dann in der Jugendherberge mit einem von dort organisiertem Grillabend mit Dekobier und Fotos der beiden Tauchgänge aus.

Das Prozedere am nächsten Morgen glich dem Tag zuvor, allerdings waren aufgrund von Windstärke und -richtung nur Tauchgänge an der Inger Klit möglich, da dieses Wrack in der Flensburger Förde gut geschützt liegt. Auch diese Tauchgänge liefen nach dem selben Schema wie am Tag zuvor ab, allerdings wurde die Leine zwischen den Tauchgängen nicht gelöst.

Die Inger Klit ist, auch wenn sie gerne als “Notfall-Wrack” bezeichnet wird, da sie fast immer betauchbar ist, eines der schönsten Wracks der Ostsee. In den Ladräumen tummelten sich verschiedene Dorsche, und zwischen den Seenelken waren neben vielen Krebsen auch Skorpionsfische zu finden. Insbesondere die nach wie vor einigermaßen intakte Brücke war sowohl von innen als auch von außen sehr schön bewachsen. So waren es zwei sehr schöne Tauchgänge dort.

Zwischen den Tauchgängen gab es wieder warme Suppe und wir konnten die Sonne genießen. Ein wagemutiger Teilnehmer stürzte sich sogar in Badehose in die Ostsee.

So war es dann auch fast schade, als wir wieder in Gelting anlegten, die Bubblewatcher entluden und uns abreisefertig machten.

War sagen vielen Dank an alle Teilnehmer, unseren Skipper Peter und natürlich besonders an Jürgen und Jorgo für ein tolles und lehrreiches Wochenende mit schönen Tauchgängen in netter Gesellschaft.

 

Bericht von Raphaela

Fotos von Karsten und Tobi

Autor: tlvshadmin