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03
2024

Bericht „Aufbau-Kurs Apnoe 1“ vom 02. bis 03. März 2024 in Elmshorn

…. Eleganz, anmutiges Gleiten durch das tiefe Blau des Meeres, Stille … Begriffe und Bilder, die wohl die meisten mit Apnoetauchen verbinden. Nicht erst seit „Water Woman“ übt auch das Tauchen ohne Gerät eine große Faszination auf mich aus. Spätestens seit der Begegnung mit zwei unfassbar eleganten Apnoetauchern an einem wunderschönen Hausriff in Ägypten in ca. 15 m Tiefe und nach einem ersten kurzen Abtauchen im Mittelmeer mit Bleigurt ohne Flasche stand für mich fest: Das will, das muss ich lernen!

Der Zufall spielte mir dann die Ausschreibung des VDST SK (später AK) Apnoe 1 in Elmshorn in die Hände. Endlich die langersehnte Gelegenheit zu einem Kurs, angeboten von einem Lübecker Tauchverein in Zusammenarbeit mit den Elmshorner Schlickteufeln, in erreichbarer Nähe. Die Anmeldung war schnell geschrieben und versendet. Schnell noch das notwendige Zubehör (leihweise) organisiert: elastischer Bleigurt, Gewichte, Schwimmbadflossen.

Dann konnte es losgehen. Für mich bereits am 01.03. mit der Übernachtung im Gästehaus der Wirtschaftsakademie in Elmshorn. Auch einige weitere Teilnehmende hatten sich für das WE dort einquartiert. Zu meinem Bedauern ergab sich jedoch kein Treffen oder erster „geselliger Abend“.

So kam ich dann ausgeschlafen am nächsten Tag zur Mensa der Elsa Brandström Schule, dem Ort der „Überwassereinheiten“. Die perfekte Location für die folgenden geistigen und körperlichen Tätigkeiten ;-). Auch an unser leibliches Wohl mit einer großen Auswahl an heißen und kalten Getränken, Obst und Snacks haben die Organisatoren gedacht!

Nach dem obligatorischen Anmeldeprozedere ging es dann pünktlich los mit einer Begrüßungs- und Vorstellungsrunde. Da sackte mir das Herz ja schon ein bisschen tiefer: gefühlt 90 % meiner Mitstreiter:innen hatten bereits Apnoe-Erfahrungen oder waren erfahrene Apnoeisten. Um es vorweg zu nehmen: Meine Befürchtungen als kompletter Apnoe-Neuling waren völlig unbegründet :).

                                                      

      

Es folgten interessante Theorie-

Vorträge zu den Grundlagen des

Apnoetauchens inkl. Sicherheit,

Technik, Physik und Anatomie.

Alle Referierenden

konnten mich mitnehmen und

für das jeweilige

Thema begeistern.

 

Nach der Mittagspause („bloß nicht zu viel essen“, ein Tipp, der im Hinblick auf die kommenden Wassereinheiten durchaus wertvoll war;-)) kamen wir zu den – zumindest für mich – besten Einheiten über Wasser: individuelle Yogaübungen, die das Dehnen und die fürs Apnoetauchen wichtigen Atemtechniken miteinander verbanden. Natürlich mit entsprechender MusikuntermalungJ.

So waren wir bestens vorbereitet für die erste Wassereinheit in der nur ein paar Schritte entfernten Traglufthalle des Badeparks Elmshorn. (In den Genuss einer 50 m Bahn bin ich schon lange nicht mehr gekommen ;-). In der Schwimmhalle wurden wir in 4 Gruppen aufgeteilt und den TL zugeordnet, die uns intensiv und individuell nach dem jeweiligen Wissens- und Erfahrungsstand anleiteten und betreuten.

Das Wichtigste vorab: die passende Konfiguration und das perfekte Trimming finden. Ausführlich und in Ruhe konnten wir testen und ausprobieren, bis wir unsere persönliche „Optimaleinstellung“ gefunden hatten. Bei mir war es am Ende ein 2 kg Halsblei, das mich in die richtige Wasserlage brachte.

Stück für Stück, Übung für Übung tasteten wir uns ans Streckentauchen heran – erst ohne, dann mit Flossen. An diesem ersten Tag nur über die Breite der Halle, wobei man auch die verschiedenen Wendetechniken gut lernen konnten. Von Anfang an und immer mit dabei: Das Sicherungstauchen – dem für mich größten Unterschied im Buddysystem zwischen Geräte- und Freitauchen.

Apropos Flossen: Da Beinschlag und Amplitude mit meinen eigenen Flossen nicht so optimal funktionierten, durfte ich die Carbon-Leaderfins des ETSV ausprobieren. Schwerer „Fehler“: ich bin wohl für alle Zeit für „normale“ Flossen verdorben 😉 Ein Traum und himmelweiter Unterschied zu meinen eigenen eher harten, kürzeren Kunststoffflossen!

Nach dem Streckentauchen haben wir noch einmal eine Runde Dehn- und Atemübungen absolviert. Ich hatte ja keine Vorstellung, dass und wie lange man die Luft in ausgeatmetem Zustand anhalten kann – erstaunlich.

Dann ging es erneut ins Wasser zur zweiten Einheit, dem Zeittauchen. Wieder intensiv vorbereitet und betreut wagten wir uns an unsere Maximalversuche heran. Auch dabei konnte ich nur staunen, wozu mein Körper in der Lage ist und schon jetzt wurde mir klar: mit Apnoetauchen mache ich auf jeden Fall weiter!

 

Der erste Tag klang dann bei einem gemeinsamen Abendessen beim Griechen um die Ecke – wie von mir erhofft – sehr gesellig aus. Ich freute mich schon riesig auf Tag 2…

 

Tag 2

Wie am Vortag startete unser Kurs pünktlich um 09:00 Uhr zunächst „im Trockenen“ in der Mensa der EBS. Natürlich auch wieder bestens verpflegt vom Orga-Team J.

Vor der letzten Theorieeinheit gab es eine Nachbesprechung des ersten Kurstages, bei der alle die Gelegenheit zu einem Feedback hatten, das durchweg positiv ausfiel und quasi nahtlos ins Thema „Ausrüstung“ des letzten Vortrags überging. Wieder wurden viele interessante – und besonders für mich als Newbie hilfreiche – Infos, Erfahrungswerte, Tipps und Hinweise an die Kursteilnehmer vermittelt.

Von manchen – meist männlichen Teilnehmern – eher gefürchtete, von mir schon freudig erwartete Dehn- und Atemübungen (Yoga!) schlossen sich an, bevor wir für die letzte Wassereinheit wieder in die Traglufthalle hinüber wanderten.

Dort stand dann das Streckentauchen über die gesamte Länge der 50 m-Bahn an, verbunden mit Sicherungstauch- und Rettungsübungen. Das auch oder gerade der/die Sicherungstaucher:in keinen „ruhigen Job“ hat, wurde mir dabei sehr bewusst ;-). Schließlich konnten wir unsere Grenzen auch beim Streckentauchen in unseren Maximalversuchen austesten. So erreichte ich mein persönliches, individuelles Ziel und staunte ein weiteres Mal über die „Macht des Willens/Geistes“ über den Körper – oder besser den Kopf.

 

 

Im Freien vor der Schwimmhalle bei schönstem

Sonnenschein und lauen Temperaturen ging dieses

tolle Apnoe-Wochenende dann mit dem Nachbriefing

und der Brevetverteilung zu Ende. Alle waren sich einig:

Das war großartig und unser aller Dank ging an das

engagierte, motivierte und kompetente Team der

Apnoe-Tauchlehrer Peter, Andrea, Curt, Ilka und Ulli

 

Und das wiederhole ich auch hier noch einmal: Ihr wart Spitze, herzlichen Dank 🙂

Ach ja, der Apnoe-Virus hat mich erfasst und ich freue mich schon tierisch auf den AK Apnoe 2 vom 11.-12.08.2024 in Hemmoor.

 

Mit freundlichen Flossenschlägen

Nicole

Autor: Jorge Staack